Service

:TSchG

:Tierische Geschenke

... auch nicht zu Ostern

:Buchtips

:Glossar

:Urteile: Haftung Haustiere

:Mietrecht

:Kochen

 

 

Der Osterhase bittet um Ihre Aufmerksamkeit

Egal ob zu Weihnachten, zum Geburtstag oder zu Ostern – ein niedliches, lebendes Geschenk ist zwar meistens gut gemeint, aber für keinen Anlass das Richtige!

Die Bedürfnisse der Tiere und die Eigenschaften der Menschen sind zu individuell, als dass jemand anderes außer man selbst, entscheiden kann, ob und welches Tier zu einem passt.

Es gibt, abgesehen von der Chemie die stimmen muss, zu viele Dinge zu beachten. Kaninchen werden z. B. gerne ins Osternest für die „Kleinen“ gesetzt, was wirklich denkbar ungünstig für Mensch und Tier ist.

Ein Kind glaubt nun einen niedlichen Spielgefährten zu haben, was dem Kaninchen, welches ein Fluchttier ist eigentlich gar nicht gefallen kann. Das Kind glaubt vermutlich „Fangen“ zu spielen, während das Kaninchen Todesängste ausstehen muss.

Wenn sich das Kaninchen dann in den Armen des Kindes befindet, tritt das nächste Problem auf. Ein „Langohr“ ist leider kein Kuscheltier. Die Knochen der süßen Tierchen sind sehr fein und können schnell brechen, wenn es fällt oder falsch gehalten wird.

Zudem sind Kaninchen Gruppentiere und fühlen sich ohne einen gleichgesinnten Gefährten einsam, langweilen sich und werden nach einer Zeit apathisch. Sie kuscheln normaler Weise sehr viel mit ihren Artgenossen. Soziale Kontakte untereinander sind für Kaninchen lebenswichtig.

Unter Anderem ist noch zu beachten, dass eine artgerechte Haltung in einer Wohnung oder Haus kaum gewährleistet werden kann. Von der Größe des Geheges mal ganz abgesehen, benötigen diese Tiere viel Beschäftigung, wozu eigentlich auch das Buddeln gehört.

Wenn es denn also unbedingt sein muss und die Kaninchen im Haus gehalten werden sollen, dann sollte man sich schon etwas Besonderes für seine Lieblinge einfallen lassen. Hier finden Sie einige Beispiele im Internet:

www.kaninchengehege.de

www.kaninchenweb.de

www.diebrain.de

 

Wenn Sie wissen, dass sich die Person, die Sie beschenken möchten sich sehnlichst einen tierischen Lebensgefährten wünscht, schenken sie der Person doch einfach Ihre Unterstützung. Als Symbol dafür sind z. B. Plüschtiere oder Fachbücher sehr gut geeignet. Zudem sollten Sie zusammen die folgende Liste durchgehen:

•  Wie viel Geld kann ich im Monat für mein Tier aufbringen?

Ein Tier kostet Geld – hier ist nicht nur die Rede vom Anschaffungswert und dem Anschaffungswert des Käfigs, Korbs.., oder dem Futter sondern ein Tier sollte genauso wie ein Mensch regelmäßig zum Arzt. Und das nicht nur, wenn es krank ist.

Es ist sinnvoll hierfür eventuell ein Sparbuch oder sogar eine Spardose anzulegen, in die z. B. „die Oma“ bei Ihrem Besuch ein paar Euro für den besten Freund des Kindes spendiert, anstatt das es für Süßigkeiten ausgegeben wird.

Krankenversicherungen gibt es leider nur begrenzt, in manchen Fällen kommt hier eventuell eine Operationsversicherung in Frage.

•  Wie lange kann und will ich die Verantwortung für ein Tier übernehmen?

Die meisten Haustiere, wie z. B. Hunde, Katzen oder Pferde werden bis zu 20 Jahre alt, Schildkröten sogar bis zu 100 Jahre.

Wenn ich mich selbst in einem fortgeschrittenen Alter befinde, sollte ich dieses bei der Auswahl meines Lebensgefährten beachten. Am Idealsten wäre, wenn sich meine Angehörigen WIRKLICH dazu bereit erklären, die Verantwortung für das Tier zu übernehmen, falls dies mir irgendwann nicht mehr möglich sein sollte. Zudem sollte man ebenfalls beachten, dass z. B. junge Hunde sehr viel Auslauf benötigen und sich oft stürmisch verhalten..

Auf der anderen Seite muss man sich überlegen, inwiefern mich ein Tier bei meinen Lebensentscheidungen beeinflussen kann, z. B. bei der Job-, Wohnungs- oder Partnerwahl. Schließlich möchte ich ja nicht, dass mein treuer Gefährte wegen mir sein Dasein in einem Tierheim fristen muss.

•  Wie viel Zeit kann ich für das Tier aufbringen?

Das es hier Unterschiede, je nach dem für welches Tier ich mich entscheide, gibt ist wahrscheinlich allen klar, wird jedoch leider zu oft unterschätzt.

Katzen sind ein sehr gutes Beispiel hierfür. Berufstätige entscheiden sich oft für eine Katze, da diese nicht alle 2 – 3 Stunden „Gassi“ muss und einen trotzdem abends freudig an der Haustür begrüßt. Trotzdem sollte man mindestens 30 Minuten am Tag aufbringen können um mit Ihr zu spielen und sich um Ihr Futter und die Reinigung Ihrer Toilette zu kümmern. Seit einigen Jahren ist erwiesen, dass Katzen keine Einzelgänger sind. Sie leben am liebsten zusammen mit einem oder mehreren Artgenossen. Dies ist ganz besonders wichtig, wenn Sie tagsüber arbeiten. Zudem sollte man beachten, dass Katzen sehr revierbezogene Tiere sind. Somit sollte man einen Ortswechsel, falls man einmal vereisen sollte, möglichst vermeiden, da sie ansonsten sehr empfindlich reagieren könnten. Womit wir bereits bei der nächsten Frage wäre:

•  Wohin mit dem Tier im Urlaub oder bei Krankheit?

Klären Sie vorher wer Ihr Tier versorgen kann, wenn Sie mal nicht können. (Nachbarn, Angehörige, Freunde, Tierpensionen) Es gibt viele Möglichkeiten die man im Vorfeld abklären kann, damit alles geregelt ist, falls man z. B. plötzlich krank wird.

•  Wie sieht es mit Allergien aus?

Viele Menschen sind, ohne es zu wissen, gegen Tierhaare allergisch. Eine Allergie bedeutet oft nicht nur lästigen Ausschlag, sondern kann durchgehend grippeartige Symptome hervorrufen, die Sie zwingen sich wieder von dem Tier zu trennen. Gehen Sie also vorher zu Ihrem Halsnasenohren-Arzt und lassen sie sich auf die Tierhaare des Tieres untersuchen, welches Sie bei sich aufnehmen wollen.

•  Bin ich auf alle Eventualitäten eingestellt?

Genau wie beim Menschen, weiß man im Kindesalter nicht, wie sich das Lebewesen charakterlich entwickelt. Manche werden z. B. nie wirklich handzahm. Möchte ich mein Kaninchen trotzdem behalten, wenn es nicht mit mir kuscheln möchte?

Wenn man sich ein ausgewachsenes Tier im Tierheim aussucht, wissen die Mitarbeiter meistens bereits, wie es um den Charakter des Tieres bestellt ist.

•  Sind Tiere in meinem Mietvertrag erlaubt?

Manche Tiere sind im Mietvertrag ausgeschlossen. Falls kein Vermerk in dem Vertrag zu finden ist, sprechen Sie mit Ihrem Vermieter und lassen sich ggf. eine schriftliche Bestätigung aushändigen.

•  Habe ich ausreichend Platz zur Verfügung?

Das man einen Schäferhund nicht in einer Zweizimmerwohnung halten kann, dürfte jedem klar sein, doch es gibt auch andere Fälle. Informieren Sie sich vorher bei Fachleuten oder im Internet, wie viel Platz das gewünschte Tier benötigt.

Falls Sie sich zusammen für eine Tierart entschieden haben, sollten Sie auch zusammen ein Tier auswählen, den der Beschenkte muss mit dem Tier auskommen und nicht Sie! In diesem Sinne – Frohe Ostern!

05.04.06